Thursday, May 16, 2013

September 16, 2005--German article

 

Baptisten ecken auch in Österreich an

Paderborner Schulverweigerer vor der Rückkehr nach NRW?

Sexualkunde ist ihnen zu freizügig. Deshalb sind sieben Paderborner Familien der baptistischen Glaubensgemeinschaft vor der deutschen Schulpflicht nach Österreich geflohen. Doch auch dort sind sie mit einem Antrag auf Heimunterricht gescheitert.
Die sieben baptistischen Familien aus Paderborn hatten ihre 18 Kinder aus religiösen Gründen in Deutschland von der Schule abgemeldet, als ihnen wegen der Verweigerungshaltung der Entzug des Sorgerechts drohte. Sie brachten ihre Kinder nach Österreich. Dort lehnten die Behörden ihren Antrag auf "Heimunterricht" jedoch ab. Der Kreis Paderborn teilte nach einem Gespräch mit den österreichischen Behörden am Freitag (16.09.05) mit, dass die Eltern 14 Tage Zeit hätten, Widerspruch einzulegen.

Landrat droht mit Entzug des Sorgerechts

Sollten sie mit ihrem Widerspruch scheitern und nach Deutschland zurückkehren, droht den Baptisten neuer Ärger, falls sie ihre Kinder weiterhin nicht zur Schule schicken. Dann nämlich müssen sie mit dem Entzug des Sorgerechts rechnen, kündigte Landrat Manfred Müller (CDU) an. Bei der Bezirksregierung Detmold ist derzeit ebenfalls ein Antrag der Familien auf Heimunterricht anhängig. Er sei "als völlig unzureichend" zunächst nicht angenommen worden, sagte eine Behördensprecherin. Die Familien hätten zur Nachbesserung bis Anfang übernächster Woche Zeit. Der Antrag habe weder den vorgeschriebenen Anforderungen bezüglich eines Unterrichtsraumes genügt noch denen eines pädagogischen Konzeptes.

Fall für die deutschen Behörden nicht erledigt

Ohnehin ist der Fall für die deutschen Schulbehörden längst nicht erledigt. Sowohl das Ministerium in Düsseldorf als auch die Bezirkregierung hatten eine kritische Beobachtung der weiteren Entwicklung angekündigt, da sie nicht von einem längeren Aufenthalt im Ausland ausgegangen waren. Zwar seien die Kinder derzeit mit erstem Wohnsitz in Österreich gemeldet. Die Eltern jedoch, die zum Teil in Deutschland arbeiteten, hätten nur den zweiten Wohnsitz dort.
Derweil geht der als Schulpflicht-Gegner bekannte Vorsitzende der Philadelphia-Schule in Siegen, Helmut Stücher, davon aus, dass die Familien tatsächlich nach Deutschland zurückkehren. Dann würden die Schulverweigerer den Kampf gegen die Behörden neu aufnehmen, kündigte er im "Westfalen-Blatt" an.
http://www.wdr.de/themen/kultur/bildung_und_erziehung/baptisten/050916.jhtml?rubrikenstyle=kultur

No comments:

Post a Comment